Das "Dorothea Erxleben Lernzentrum Halle" der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg bietet seit dem Wintersemester 2014/15 interprofessionelle Lehrmodule an, in denen Medizinstudierende (PJ) und Studierende bzw. Aus-/Weiterzubildende der Pflege auf die klinische Situation im interprofessionellen Kontext vorbereitet werden. Seit Beginn 2018 erfolgte die Ausweitung der interprofessionellen Lehre (IPL) auch auf den Studiengang Pflege- und Gesundheitswissenschaften.
In diesem Rahmen wurde in den Jahren 2017 und 2018 in Kooperation mit der Servicestelle IQ "Interkulturelle Beratung und Trainings" auch die Interkulturelle Kompetenz thematisch mit einbezogen.
In Lernstationen, bestehend aus Lehrveranstaltungen mit Seminaranteilen und Kleingruppenarbeit, hielt die Servicestelle das Eröffnungsseminar mit einem fachlichen Input zur Interkulturellen Kompetenz. Die Lernstationen erfolgen nach dem Konzept des reflexiven und transformativen Lernens.
Besonderer Schwerpunkt lag hier auf der Interkulturellen Kommunikation in der Pflege sowie im medizinischen Bereich. Darüber hinaus wurden Themen wie das Krankheitsverständnis in anderen Kulturen, körperbezogene Aspekte oder die Verständigung bei der Pflege mit den Pflegeschülerinnen und Pflegeschülern und den Studierenden erörtert. Selbstreflektierende Übungen und Methoden kamen ergänzend zum Einsatz.
Nach dem Einführungsvortrag der Servicestelle IQ wurden die Schülerinnen und Schüler sowie die Studierenden in heterogene Kleingruppen aufgeteilt. Gemeinsam wurde an einem vorgegebenen Fallbeispiel gearbeitet. Die Ergebnispräsentation fand dann im Plenum statt.
Die Zusammenarbeit mit dem Lernzentrum war für die IQ-Mitarbeitenden eine sehr bereichernde Erfahrung, da die beiden Professionen Pflege und Medizin in den Prozessen der Lernstationen fachlich begleitet werden konnte. Der fachliche Impuls sorgt bereits innerhalb der Ausbildung für eine Sensibilisierung der Mitarbeitenden in der Pflege und im medizinischen Bereich im interkulturellen Bereich.
Der Auf- und Ausbau der interprofessionellen Lehre in Halle (Saale) wird im Rahmen des Programms „Operation Team – Interprofessionelles Lernen in den Gesundheitsberufen“ von der Robert Bosch Stiftung gefördert.