Als der Krieg in der Ukraine ausbrach, musste Iryna Kovalchuk im März 2022 mit ihrer Familie ihre Heimat verlassen. Mit einem Masterabschluss in Sprachwissenschaften kam sie nach Deutschland. Damals noch voller Hoffnung, eines Tages wieder in der Ukraine arbeiten und leben zu können. Aber mit der Zeit realisierte Iryna, dass ihr neuer Weg in Deutschland verläuft.
Im Jahr 2024 suchte die Sprachwissenschaftlerin Unterstützung bei der Qualifizierungsberatung des IQ Netzwerks, die Fachkräfte in pädagogischen und sozialen Berufen auf ihrem Weg in den deutschen Arbeitsmarkt begleitet. In intensiven Gesprächen wurden ihre Kompetenzen analysiert und gemeinsam die nächsten Schritte geplant. Nach erfolgreichem Abschluss ihres ersten Deutschkurses setzte sie sich das Ziel, das C1-Sprachniveau zu erreichen, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.
Iryna erzählt: „Als ich nach Deutschland kam, hatte ich viele Fragen – von der Suche nach Geschirr und Möbeln bis hin zu Jobmöglichkeiten und dem Anerkennungsverfahren. In dieser Zeit wurde ich von so vielen hilfsbereiten Menschen unterstützt. Diese Hilfe hat mich inspiriert, ebenfalls anderen zu helfen.“
Mit großem Engagement nahm sie regelmäßig an den IQ Café Informationsveranstaltungen teil. Unterstützt durch das IQ Netzwerk stellte sie zudem einen Antrag bei der Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB), um ihre ukrainischen Bildungsabschlüsse anerkennen zu lassen. Trotz einiger Verzögerungen gab sie nicht auf. Als schließlich die Anerkennung ihres Hochschulabschlusses als gleichwertig mit einem deutschen Abschluss bestätigt wurde, war das ein wichtiger Meilenstein – ein Beweis, dass ihre Qualifikation in Deutschland wertgeschätzt wird.
Während sie auf die Anerkennung wartete, arbeitete Iryna unermüdlich an ihren Deutschkenntnissen und bewarb sich aktiv. Schließlich erhielt sie eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bei der Caritas im IQ Netzwerk. Dort überzeugte sie mit fachlicher Kompetenz und Persönlichkeit und sicherte sich eine Anstellung als Beraterin. Heute unterstützt sie Zugewanderte dabei, ihre Berufsabschlüsse anerkennen zu lassen und ihre eigenen beruflichen Ziele zu verwirklichen.
In ihren eigenen Worten: „Heute arbeite ich in der Anerkennungsberatung und bin dankbar, Menschen auf ihrem Weg begleiten zu dürfen.“ Ihre Geschichte ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie Engagement, Ausdauer und die richtige Unterstützung trotz großer Herausforderungen zur beruflichen Integration führen können. Sie zeigt: Mit Geduld und Beharrlichkeit wird der Traum von einer erfolgreichen Zukunft im Ausland Wirklichkeit.