Wie funktioniert eine erfolgreiche Fachkräftezuwanderung aus Drittstaaten? Ein Bericht der Autolackiererei von Jörg Pröttel aus Erxleben, Sachsen-Anhalt.

Ich bin seit über 20 Jahren selbstständiger Handwerker im Bereich Karosserie und Lackierung. Seit der Gründung meines Betriebes bin ich bestrebt, meine Kund*innen durch fachgerechte Arbeit und umfangreichen Service zu überzeugen.

Im Laufe der Zeit konnten meine Mitarbeiter*innen und ich viele Kund*innen betreuen und ihnen individuelle Beratung und qualitativ gute Arbeit anbieten. Um diesem Anspruch weiterhin gerecht zu werden, benötigen wir gut ausgebildete Fachkräfte in den Bereichen Karosserie und Lackierung. Es wird immer schwieriger, gute Fachkräfte zu bekommen oder auch Auszubildende mit Interesse und Motivation zu finden.

Der Trend auf dem Arbeitsmarkt zeigt sehr deutlich, dass das Interesse an handwerklichen Tätigkeiten bei Berufsanfänger*innen in Deutschland sehr gering ist. Auf der Suche nach geeigneten Mitarbeiter*innen sind wir auch in Kontakt mit jungen Leuten aus Bosnien und Herzegowina getreten. Sie wollten gern in Deutschland leben und arbeiten und waren ausgebildete Fachkräfte für die gesuchten Bereiche. Bei einem Praktikum in unserem Betrieb konnten wir uns von ihrer Motivation und ihrer sehr guten fachlichen Arbeit überzeugen. Die Arbeit mit vorhandenen Werkzeugen und neuen Techniken stellten keine Probleme dar. Auch ihre Bereitschaft, die deutsche Sprache zu lernen und anzuwenden, war sehr präsent. Meine Mitarbeiter*innen arbeiteten gern mit ihnen zusammen.

Vor diesem Hintergrund beschlossen wir, die Fachkräfte bei uns einzustellen und eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis zu beantragen. Der Antrag auf ein Visum ist eine umfangreiche Aufgabe. Man benötigt viel Ausdauer und Energie, diese Sache zu meistern. Ich brauchte zwei Jahre, um alle geforderten Unterlagen einzureichen und die bürokratischen Hürden zu meistern. Als die Handwerkskammer nur eine Teilanerkennung der Abschlüsse in Aussicht stellte, glaubte ich, es würde niemals gelingen, das Visum zu erhalten.

Doch dann lernten wir die Mitarbeiter*innen des IQ Netzwerks Sachsen-Anhalt kennen, die uns fachkompetent beraten und klare Wege der Zuwanderungsprozesse zeigten. Sie erleichterten unsere Arbeit sehr. Durch fachlich kompetente Gespräche und das schnelle unbürokratische Handeln verlief der letzte Abschnitt des Genehmigungsverfahrens problemlos und zügig. Unsere neuen Fachkräfte erhielten ein Visum für 18 Monate, in denen sie nun ihr Wissen und Können weiter perfektionieren und am Ende die geforderten Qualifikationen nachweisen können. Dafür erstellte das Team einen Qualifizierungsplan, der es ermöglicht, nach Ablauf dieser Frist die Gleichwertigkeit der Abschlüsse zu beantragen und auch zu erhalten. Somit können diese jungen Menschen dann dauerhaft in Deutschland leben und arbeiten. Der erste neue Arbeitnehmer ist bereits in Deutschland eingetroffen, der zweite wird in den nächsten Wochen erwartet.

Wir möchten uns auf diesem Weg recht herzlich bei dem IQ Netzwerk Team für die schnelle und unkomplizierte Hilfe und Unterstützung bedanken. Ohne den Einsatz und das Wissen der Mitarbeiter*innen von IQ hätte der Erfolg sicher noch lange auf sich warten lassen.