Ich komme aus Kiew, der Hauptstadt der Ukraine. Dort habe ich mein ganzes Leben verbracht, mitten im Trubel einer pulsierenden Millionenstadt. Seit März 2022 lebe ich mit meiner Tochter in Magdeburg. Der Krieg hat uns zur Flucht gezwungen. Es war keine leichte Entscheidung, aber wir brauchten Sicherheit.
Magdeburg ist ganz anders als Kiew. Anfangs war alles fremd, aber ich habe schnell gemerkt, dass auch kleinere Städte ihren Charme haben. Manchmal vermisse ich das kulturelle Angebot einer Metropole, aber ich entdecke hier ebenfalls viel Schönes. In Deutschland kann man problemlos reisen – das nutze ich gern.
Ich liebe Musik und Kunst. Früher habe ich ein wenig Klavier gespielt und auch Saxofon ausprobiert. Heute male ich, besonders gern im Stil der Pop-Art. Die leuchtenden Farben und klaren Formen faszinieren mich. Kunst begleitet mich schon seit meiner Kindheit.
Aktuell arbeite ich beim Bildungswerk der Wirtschaft Sachsen-Anhalt in einem Projekt, das Firmen berät, wie sie Menschen mit Behinderung einstellen und ausbilden können. Diese Aufgabe ergänzt sich gut mit meinem vorherigen Job im Personalwesen. Ich kann viel Erfahrung einbringen. Vor allem schätze ich den Austausch mit Menschen und meine Kollegen sind sehr hilfsbereit.
Ich empfinde die Menschen hier als offen, freundlich und interessiert. In meinem Sportkurs habe ich tolle Frauen kennengelernt, und auch meine Nachbarn sind herzlich. Ich fühle mich wohl.
Natürlich gibt es Unterschiede zwischen den beiden Ländern. Zum Beispiel beginnt der Tag hier oft sehr früh – in der Ukraine fängt vieles später an. Aber das ist Teil des Ankommens: verstehen, anpassen, dazugehören.
Ich wünsche mir, dass wir Ukrainerinnen nicht nur Schutz finden, sondern auch etwas zurückgeben können – mit unserer Kraft, unserem Wissen und unserer Kultur. Ich bin hier. Und ich bin angekommen.
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