Zwischen meiner alten Heimatstadt Homs in Syrien und meiner neuen Heimat Magdeburg sehe ich kaum Unterschiede. Früher fühlte ich mich in der einen zu Hause und heute in der anderen. Na klar, das Wetter und die Natur sind schon etwas anders, aber in beiden Städten gibt es einen schönen Fluss. Ich verbringe gerne Zeit an der Elbe zusammen mit Freunden und meiner Familie. Dann gehen wir spazieren oder grillen im Park, wenn es warm genug ist. Mein Weg nach Magdeburg war jedoch nicht so einfach wie das Leben hier. 2012 floh ich aufgrund des Krieges. Zuerst in den Libanon, dann nach Ägypten, wo ich mich ungefähr ein Jahr aufhielt und ein Diplomstudium als Übersetzerin absolvierte. Das passte gut in meinen Lebenslauf, denn in Syrien hatte ich Französisch und Englisch studiert. Mein Traum war es, Dozentin für diese Sprachen und Literatur zu werden. Der Krieg zerstörte jedoch auch dieses Vorhaben. In Ägypten gab es auf Dauer keinen sicheren Aufenthalt für mich und so versuchte ich mein Glück in Saudi-Arabien. Dort blieb ich für zwei Jahre und arbeitete in einem Unternehmen in der Social-Media-Abteilung.

Schließlich ging es weiter in die Türkei und dann über das Meer nach Europa. Teilweise zu Fuß zogen wir durch mehrere Länder und haben im Winter draußen geschlafen und gelebt. Das war sehr riskant. Im Jahre 2016 kam ich endlich nach Deutschland. Ich durchlief zwei Sammelunterkünfte in Halberstadt und Staßfurt und entschied mich schließlich für Magdeburg als dauerhaftem Aufenthalt. Ich habe mich gefreut, dass es hier eine Uni gibt und habe sofort ein Studium angefangen. Ein Bachelor in Sozialwissenschaften sollte es sein. Anfang 2022 bekam ich meinen Abschluss und gleich danach einen Job als Mitarbeiterin im LAMSA Projekt „Interkulturelles Lernen in Schulen in Sachsen-Anhalt“.


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