Ich wurde in Rasalain, einer Stadt im Nordosten Syriens, geboren. Obwohl Rasalain eine kleine Stadt war, hatte sie alles: Gewässer, Grünflächen und zog Touristen an. Nach der Schule begann ich meine Ausbildung und arbeitete in der Landwirtschaft, wo wir Obst und Gemüse anbauten. Ich arbeitete direkt auf dem Feld mit Hacke und Spaten. Das war sehr hart, aber eine Familientradition. Wir hatten einen eigenen Bauernhof mit Ländereien. Bis 1998 lebte ich so.

Im Jahr 1999 kam ich mit meiner Frau nach Deutschland, auf der Suche nach einem neuen Leben. Ich war damals ein abenteuerlustiger junger Mann. Zuerst lebten wir im Asylbewerberheim in Halberstadt, dann zogen wir nach Halle (Saale). Ich mochte Halle sofort, weil es schön aussah und eine gute Infrastruktur hatte. Leider konnte ich nicht gleich arbeiten und kämpfte sechs Jahre um meinen Aufenthaltstitel. Ende 2005 war es endlich soweit. Unsere zwei Kinder wurden 2000 und 2002 geboren, dann noch 2006 und 2009 (insgesamt 4 Kinder).

Als ich meinen Aufenthaltstitel erhielt, fand ich sofort Arbeit in einem Internetcafé. Von 2013 bis 2015 führte ich den Laden sogar. Danach änderte sich die Technik, und wir mussten schließen. Weitere Familienmitglieder kamen wegen des Krieges nach Deutschland. Ich begann, meinen Landsleuten als Unterstützer bei Behördengängen und als Übersetzer zu helfen, zuerst ehrenamtlich. 2016 wies mich eine Frau vom Jobcenter darauf hin, mich bei der Stadt Halle als Sprachmittler zu bewerben. Dieser Beruf bereitete mir viel Freude, war aber auch sehr stressig. Ich arbeitete in diesem Bereich bis 2019 und erlebte viele schwierige Situationen mit den ankommenden Familien.

Durch meine Arbeit lernte ich den Verein LAMSA kennen und arbeitete dort an dem Projekt "Mystory", bei dem Interviews mit Migranten in Deutschland veröffentlicht wurden. In meiner Freizeit helfe ich weiterhin Menschen, die Arabisch und Kurdisch sprechen und in Deutschland ankommen. Mein neuestes Projekt ist "Migration und Inklusion", und ich habe bis 2023 einen neuen Job. Seit 2023 lebt meine Familie in Braunschweig, wo mein Sohn studiert.


Sie möchten in Deutschland gern in dem Beruf arbeiten, den Sie in Ihrer Heimat erlernt haben? Das IQ Netzwerk berät Sie gern kostenlos und unterstützt Sie beim Finden der für Ihren Berufs- oder Studienabschluss zuständigen Anerkennungsstelle (Behörde). Weiterhin informieren wir Sie zu Qualifizierungsmöglichkeiten nach einer Teil- oder Nichtanerkennung Ihres Abschlusses.