Ich komme aus Donezk in der Ukraine. Meine Heimatstadt ist seit 2014 vom Krieg betroffen, und es ist nun schon ein ganzes Jahrzehnt her, dass sie von russischen Truppen besetzt wurde. Seitdem habe ich keinen Kontakt mehr zu den Menschen dort. Meine Familie konnte nach Deutschland fliehen, und viele meiner Freunde sind in verschiedene Länder wie Frankreich oder Italien verstreut.
In der Ukraine war ich Profisportlerin und Radsportlerin im Olympiateam. Ich habe an vielen internationalen Wettkämpfen teilgenommen, darunter auch die Europa- und Weltmeisterschaften 2011. Als Kind habe ich viele Sportarten ausprobiert, aber Radfahren hat mich besonders durch die Geschwindigkeit fasziniert. Der Krieg hat mich gezwungen, diese Leidenschaft aufzugeben, aber jetzt bin ich zurück im Training und möchte bald wieder an Wettkämpfen teilnehmen.
Von Beruf bin ich Apothekerin und habe sieben Jahre in diesem Beruf gearbeitet. Zurzeit arbeite ich jedoch als Pflegekraft, weil ich Menschen helfen möchte und nicht tatenlos zu Hause sitzen kann. Gleichzeitig verbessere ich meine Deutschkenntnisse und lasse meine ukrainischen Studienzeugnisse bei der AWO SPI anerkennen. Ich denke auch darüber nach, eine Ausbildung im medizinischen Bereich zu machen, vielleicht als Rettungssanitäterin oder Pflegefachkraft. Der Verdienst wäre nicht so hoch wie als Apothekerin, aber mir geht es vor allem darum, Menschen zu helfen.
Mein jetziger Arbeitgeber, eine Pflegeeinrichtung, unterstützt mich bei meinen Zukunftsplänen und bietet mir viele Möglichkeiten. Ich liebe es, das Gefühl zu haben, gebraucht zu werden. Darum werde ich meine Karriere im medizinischen Bereich weiter ausbauen.
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