Als gläubiger Christ musste ich aus dem Iran fliehen. Es war mir unmöglich, meinen Glauben dort auszuleben. Das hat mich jahrelang gestört. Ich stamme aus einer Region namens Ahwas im Südwesten des Irans. Hauptarbeitgeber in der Region ist die Gas- und Ölindustrie. Außerdem ist der Landstrich für seine guten Datteln bekannt, die in die ganze Welt geliefert werden. Bei uns war es immer sehr warm, und als ich 2018 nach Deutschland kam, hatte ich mit den niedrigen Temperaturen zu kämpfen.  Zu Anfang trug ich immer die doppelte Schicht Kleidung am Körper, aber dann gewöhnte ich mich daran. Also eigentlich war es kein Problem, denn ich war sehr froh, in Deutschland zu sein. Hier konnte ich meinen Glauben endlich frei ausleben. Derzeit bin ich in zwei Gemeinden aktiv, wobei ich die meiste Zeit in der Trinitas Gemeinde in Magdeburg verbringe. Dort habe ich liebe Freunde gefunden und besuche jeden Sonntag den Gottesdienst. Zusätzlich bin ich ein häufiger Gast in einem christlichen Hauskreis für persische Menschen. Hier finde ich Menschen mit ähnlichen Erfahrungen, wie ich sie gemacht habe.

Beruflich geht es für mich auch voran. Im Iran studierte ich Landwirtschaftswesen. Den Abschluss als Ingenieur konnte ich mir schon vollständig in Deutschland anerkennen lassen. Allerdings fand ich leider trotz mehrfacher Bewerbungen keine Stelle in dem Bereich. Also orientierte ich mich neu. Wenn es an der einen Stelle nicht weitergeht, dann eben an einer anderen. Da ich aufgrund meines Glaubens ein hilfsbereiter Mensch bin, fing ich im September 2021 eine Ausbildung als Pflegefachmann an. Ich habe dadurch verschiedene Arbeitsstandorte, komme rum und lerne Leute kennen. Das macht mir großen Spaß. Ich freue mich, wenn ich später in diesem Beruf dauerhaft arbeiten kann.


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