Ich würde sagen, ich hatte eine ganz normale Kindheit, wie andere Frauen in der Ukraine auch. Ich wuchs in Kiew auf, ging zur Schule und trieb in meiner Freizeit gerne Sport – vor allem Basketball. Später lernte ich Schach und machte dieses Spiel zu meinem Hobby. Nach der Schule absolvierte ich eine Ausbildung als Zahntechnikerin. Warum ich mich dafür entschied? Weil medizinische Berufe in meiner Familie eine Art Tradition sind. Meine Oma war Ärztin und meine Mutter ist Krankenschwester. In Kiew arbeitete ich vier Jahre in einer Praxis als Zahntechnikerin, bevor ich im August 2017 nach Magdeburg umzog. Die Entscheidung viel mir leicht, denn meine Oma hatte früher hier gewohnt und mein Vater lebt in Stendal. Ich kannte diese Region also schon etwas. Meine Verwandten zogen schon vor 20 Jahren wegen der besseren Arbeitsbedingungen nach Deutschland.

Da ich aus einer Großstadt komme, wollte ich nicht direkt in einer ländlichen Region wohnen. Magdeburg hat für mich eine angenehme Größe. Hier haben meine zwei Kinder und ich die optimalen Lebensbedingungen. Ich wollte unbedingt wieder in meinem alten Beruf arbeiten, was jedoch nicht ohne Weiteres ging. Meine Ausbildung wurde nicht zu 100 % anerkannt, da die Anforderungen der ukrainischen Ausbildung von den deutschen Vorgaben abweichen. In meiner Heimat haben Zahntechniker nur ein Fachgebiet; sie machen z.B. nur die Schienen für die Gebisse. Hier muss der Zahntechniker alle Felder des Arbeitsbereiches kennen und beherrschen. Daher absolvierte ich eine zweijährige Weiterbildung in Dresden. Ich war sehr froh, als ich im Mai 2022 diese Qualifizierung abschloss, denn ich musste ständig pendeln. Jetzt arbeite ich wieder als Zahntechnikerin in einer Praxis in Magdeburg.


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